Aus dem Bericht des 1. Vorsitzender: Der Verein ist eine Interessengemeinschaft seiner Mitglieder. Nicht der Vorstand entscheidet, in welche Richtung es gehen soll, sondern die Mitglieder selbst. Dies geschieht in verschiedenster Form. Entweder beim Besuch der Jahreshaupt-versammlung, als gewähltes Vorstandsmitglied oder ganz einfach durch die Nutzung eines Sportangebotes. Die letztgenannte Möglichkeit ist auch die aussagekräftigste geworden. So verändert sich das Sportangebot der deutschen Sportvereine rasant. Schon seit langem bestehende Angebote wie beispielsweise die Leichtathletik oder klassisches Turnen werden immer weniger, bis überhaupt nicht mehr nachgefragt. Die Mitglieder möchten neue innovative Angebote nutzen. So entschieden wir uns im Frühjahr des vergangenen Jahres auch, das Portfolio des Tv Büschergrund zu erweitern und nahmen Zumba© mit in das Sportangebot auf. Im Nachhinein genau die richtige Entscheidung. Die Nachfrage übertraf unsere Erwartungen. Die Gesellschaft verändert sich, so auch die Bedürfnisse der Mitglieder eines Sportvereines. Sich dagegen zu stellen, würde mit Sicherheit das Ende eines jeden Sportvereines bedeuten. Aber auch eine andere gesellschaftliche Entwicklung, lässt vielen Vorständen die Sorgenfalten auf der Stirn erscheinen. Gemeint ist die zunehmende Anzahl der Ganztagsangebote deutscher Schulen. Nicht das wir vom Vorstand diese Schulform generell ablehnen oder kritisieren möchten, aber sie stellt die Sportvereine vor große Nachwuchsprobleme. Ein Schulkind, welches bis 16Uhr oder länger in der Schule aktiv ist, wird mit großer Sicherheit im Anschluss nicht mehr das Angebot eines Sportvereines nutzen wollen oder können. Nicht nur die Teilnehmer der Kinder- und Jugendabteilungen werden hierdurch stark dezimiert. Nein, auch der Nachwuchs für Übungsleiter-, Helfer- oder Vorstandstätigkeit bleibt leider aus. Wir haben hier schon einen Schritt auf die Schulen zu gemacht und beteiligen uns als Verein aktiv in den Angeboten der Grundschule Büschergrund.
In einem der oberen Abschnitte hatte ich bereits beschrieben, dass ein Verein immer eine Interessengemeinschaft seiner Mitglieder ist. Leider haben wir uns in unserer Gesellschaft immer mehr in Richtung Konsumgesellschaft entwickelt. Das heißt wir möchten „konsumieren“, sind dafür auch bereit vermehrt Geld zu zahlen, sind aber nicht mehr dazu bereit Verpflichtungen einzugehen. Die Vereine in Deutschland trifft diese Denkweise ihrer Mitglieder immer stärker. Bestehende Vereinsstrukturen sind nicht für ein solches Modell geschaffen. Bisher lebten die Vereine vom Engagement aller Mitglieder. Sei es als aktiver Teilnehmer der auch einmal bereit ist einen Kuchen zu backen oder bei einer Veranstaltung mit anzupacken, als Helfer oder Übungsleiter eine Sportgruppe zu betreuen oder als Vorstandsmitglied viel Freizeit in Sitzungen oder hinter dem heimischen Schreibtisch zu verbringen. Auch unser Verein ist so konzipiert, so dass wir nur sehr geringe Mitgliedsbeiträge von unseren Mitgliedern verlangen. Sind wir aber gezwungen immer mehr Leistungen einzukaufen, werden zwangsläufig die Mitgliedsbeiträge steigen müssen.
Wie am Anfang bereits erwähnt, beginnt mit dem heutigen Tag der Jahreshauptversammlung, mein sechstes Jahr als erster Vorsitzender. Ich habe mich nach langer Überlegung dazu entschlossen, dass dieses 6. Jahr mein Letztes sein wird. In den vergangenen 5 Jahren habe ich das Amt sehr gerne begleitet. Ich habe aber auch einen eigenen Anspruch an die Arbeit, welche ich für den Verein leiste. Leider zwingen mich mein berufliches Engagement und die berechtigen Bedürfnisse meiner Familie, immer mehr dazu, von meinen Ansprüchen abzuweichen. Die Mehrfachbelastung der vergangenen Jahre kann und will ich so nicht weiter tragen. Somit sehe ich mich gezwungen, Prioritäten zu setzen. Familie und Beruf stehen für mich deutlich vor dem Verein. Aus diesem Grund, werde ich im Ehrenamt Einschränkungen machen müssen. Mit der Bitte um Verständnis für meine Entscheidung, möchte ich auch gleichzeitig eine weitere Bitte aussprechen.
Unterstützt den Vorstand bei der Suche nach einem Nachfolger / einer Nachfolgerin. Sollte kein neuer 1.Vorsitzende/r gefunden werden, bleibt nur der Weg den Verein aufzulösen oder mit einem anderen Verein zu fusionieren.
Tobias Quast
|